Das Kochbuch in Baden 1770 - 1950

Das Kochbuch in Baden 1770-1950

Ausstellungsraum der Badischen Landesbibliothek
1. Juli bis 15. Oktober 2016
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9.00-19.00 Uhr, Sa 10.00-18.00 Uhr
Eintritt frei
Eröffnung der Ausstellung: Donnerstag, 30. Juni 2016, 19.00 Uhr 

Im Sommer 2016 widmet sich die Badische Landesbibliothek einem Thema, das einen ganz besonderen Aspekt der badischen Lebensart beleuchtet: dem Kochen. Die Ausstellung "Das Kochbuch in Baden 1770-1950" beginnt mit einem Rückblick auf das 18. Jahrhundert, sie reicht bis zu den Kriegskochbüchern des Ersten Weltkriegs und den zu Marketingzwecken veröffentlichten Kochbüchern der Firmen Maggi in Singen oder Weck in Öflingen.

Kochbücher werden genutzt und sind zerlesen. Das gilt auch für die Exemplare der Badischen Landesbibliothek, die oft aus Privathaushalten stammen, in denen sie für die Speisenzubereitung tatsächlich verwendet worden sind. Viele der seltenen Bände aus der Zeit ab 1850 sind zudem extrem säuregeschädigt, weil sie zu günstigem Preis verkauft werden sollten und deshalb aus billigem, stark holzschliffhaltigem Papier hergestellt wurden. Hier empfiehlt sich eine Digitalisierung schon deshalb, weil ein Großteil der Bände aufgrund der weit fortgeschrittenen Schädigung bereits nicht mehr entsäuert werden kann und die Inhalte ohne Übertragung in ein anderes Medium nicht dauerhaft erhalten werden können.

Alle urheberrechtsfreien Kochbücher dieser Ausstellung stehen folglich digital zur Verfügung. Sie als interessierte Nutzerin oder neugieriger Koch können online in den Büchern blättern oder auch in den Volltexten recherchieren – versuchen Sie es doch mal mit „Fischotter“ oder „Schnepfe“. Sie werden dabei manches Interessante über die Ernährungsgewohnheiten und Speisezubereitungsverfahren auf badischem Territorium erfahren. Zu beachten ist allerdings die kreative Schreibweise von Speisen wie „Amoletten“ (Omelettes), „Struckeln“ (Strudeln) „Budding“ oder „Grock“. Oder die Benennung von Gemüsesorten wie Karviol (Blumenkohl), Scorzonere (Schwarzwurzel) und Erdbirne (Topinambur). Achtung! Kartoffeln kommen auch unter den Bezeichnungen Tartuffel, Erdapfel, Grundbirne oder Erdbirne vor.

Natürlich können Sie auch ein Rezept zum Nachkochen finden. Manche Gerichte kehren in allen Kochbüchern wieder: Probieren Sie doch mal „Baumwoll-Suppe“, „Hobelspäne“, „Laubfrösche“, „Tabaksrollen“ oder „Reformirten Thee“!

Die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg hat das Digitalisierungsprojekt insbesondere aufgrund seiner bemerkenswerten Bürgernähe gefördert.

Die Aura des Originals können Sie bei uns im Ausstellungsraum schnuppern!

© Badische Landesbibliothek 2016. Autorin: Dr. Julia Freifrau Hiller von Gaertringen