Lichtenthal

Zu sehen ist ein mittelalterlicher Mönche der eine Ziege an einer Leine führt.

Breviarium cisterciense
Herrenalb, 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts
Badische Landesbibliothek Karlsruhe, Cod. Lichtenthal 20, fol. 171r

Hier geht es zu den digitalisierten Handschriften der Provenienz Lichtenthal.

Die Handschriften des Zisterzienserinnenklosters Lichtenthal nehmen in mancher Hinsicht eine Sonderstellung innerhalb der Sammlungen der Badischen Landesbibliothek ein. Denn als 1245 gegründetes Hauskloster und Grablege der Markgrafen von Baden wurde das Kloster zu Beginn des 19. Jahrhunderts als eines der wenigen in Baden nicht säkularisiert, sondern besteht bis heute.

Die in der BLB vorhandenen Handschriften aus Lichtenthal gelangten in Folge eines spannenden Kriminalfalles in die ehemalige Hofbibliothek: Die sog. Affäre Mone schlug in den 1880er Jahren hohe Wellen. Fridegar Mone (1829–1900), ein wegen Geisteskrankheit frühpensionierter Lehrer, hatte versucht, eine große Anzahl Lichtenthaler Handschriften und Drucke auf dem Antiquariatsmarkt zu veräußern. Wie die Bände in seinen Besitz gekommen waren, ist bis heute nicht lückenlos geklärt, jedenfalls aber war dies nicht rechtmäßig geschehen. Der badische Staat griff ein, kaufte aus dem Antiquariat zurück, was noch zu haben war, und beschlagnahmte weitere Stücke in Mones Wohnung. Die so entstandene Sammlung wurde 1899 der Hofbibliothek übergeben. Ein besonders prächtig illuminiertes Stück aus Lichtenthal ist ein in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Südwestdeutschland entstandenes Psalterium.

Insgesamt umfasst der Bestand der Lichtenthaler Handschriften in der BLB damit 144 Signaturen, die unter der Signatur Cod. Lichtenthal aufgestellt sind. Die übrigen Handschriften werden bis heute in der Abtei Lichtenthal selbst verwahrt. Als über Jahrhunderte hinweg gewachsene Sammlung spiegeln die Lichtenthaler Handschriften die typische Bibliothek eines Frauenklosters mit überwiegend liturgischen Handschriften wider.

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