2021

Neuerwerbung im Dezember: Die Heilkunst alter Zeiten

Rainer Köthe: Die Heilkunst alter Zeiten. Aufgeschlagen ist die Seite zur "Gemeinen Fichte" mit Illustration.

Rainer Köthe: Die Heilkunst alter Zeiten. Stuttgart 2021
Badische Landesbibliothek, 121 B 1251

Der Winter ist die Zeit der Erkältungen: Mit den großen Temperaturunterschieden zwischen draußen und drinnen und der oft trockenen Luft beginnen viele Menschen zu husten – auch ganz ohne bestimmte hartnäckige Viren. Nicht nur dagegen wurden zu allen Zeiten Mittel gesucht und gefunden. Die berühmtesten Ärzte der Vergangenheit sind uns bis heute bekannt, von Hippokrates über Hildegard von Bingen bis zu Alexander Fleming oder Robert Koch (der übrigens in Baden-Baden starb).
Was unsere Vorfahren wussten, fasziniert uns bis heute. Immer wieder erscheinen Bücher über historische Heilkunst, insbesondere über Heilpflanzen, deren Wirksamkeit heute oft vergessen ist. In diesem besonders schön illustrierten Beispiel sind nach einer längeren Einleitung zur Geschichte der Medizin viele einheimische Pflanzen übersichtlich mit ihrer jeweiligen Wirkung aufgeführt. Passend zur Weihnachtszeit findet sich hier auch die Fichte, hilfreich bei Husten und anderen Atemwegserkrankungen: Vielleicht haben Sie ja sogar welche zuhause in Ihrem Adventskranz?

 

Neuerwerbung im November: Kompositionen von Dieter Schnebel

Dieter Schnebel: Ultima speranza : Bachmann-Gedichte I : für Frauenstimme, Altsaxophon, Klavier und Schlagzeug

Dieter Schnebel: Ultima speranza : Bachmann-Gedichte I : für Frauenstimme, Altsaxophon, Klavier und Schlagzeug

Mainz: Schott, 2018

Badische Landesbibliothek, M 30062

 

Dieter Schnebel: "Mild und leise ..." : Bachmann-Gedichte II : für Frauenstimme, Klarinette oder Saxophon, Violine, Violoncello, Klavier und Schlagzeug

 

Mainz: Schott, 2018

Badische Landesbibliothek, M 30048

 

Dieter Schnebel: Kaschnitz-Gedichte : für Stimme (Alt) und Klavier

Mainz: Schott, 2000

Badische Landesbibliothek, M 11868

Dieter Schnebel, 1930 in Lahr bei Offenburg geboren, gehörte zu den kreativen Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Er wirkte als unkonventioneller und experimentierfreudiger Komponist, aber auch als evangelischer Pfarrer, Pädagoge und Musikwissenschaftler. 1976 wurde Dieter-Schnebel nach Berlin als Professor für experimentelle Musik an die Hochschule der Künste berufen. Im Jahr 2018 starb er in Berlin.

Verheiratet war Dieter Schnebel in zweiter Ehe mit Iris Freifrau Kaschnitz von Weinberg (1928–2014), Tochter der in Karlsruhe geborenen Schriftstellerin und Dichterin Marie Luise Freifrau Kaschnitz von Weinberg (1901–1974).

Zu den Werken von Dieter Schnebel gehören neben Orchestermusik, Bühnenwerken, Kammermusik und elektronischer Musik auch Vokalwerke wie Gedichtvertonungen von Marie Luise Kaschnitz und Ingeborg Bachmann (1926–1973).

Neuerwerbung im Oktober: 700 Jahre Dante Alighieri

Dante Alighieri: La Commedia - Die göttliche Komödie italienisch-deutsch; in Prosa übersetzt und kommentiert von Hartmut Köhler

Dante Alighieri: La Commedia - Die göttliche Komödie italienisch-deutsch; in Prosa übersetzt und kommentiert von Hartmut Köhler. Ditzingen: Reclam, 2021
Badische Landesbibliothek, 121 A 3711

Im September 1321 starb in Ravenna der italienische Dichter Dante Alighieri. Er stammte eigentlich aus Florenz, musste jedoch aufgrund der politischen Entwicklungen 1302 ins Exil gehen und konnte bis ans Ende seines Lebens nicht mehr in seine Heimatstadt zurückkehren.
Schon zu Lebzeiten hatte er sich als Schriftsteller und Dichter einen Namen gemacht. Er stach besonders dadurch hervor, dass er seine Werke fast ausschließlich in der zu seiner Zeit meist als künstlerisch minderwertig betrachteten Volksprache verfasste – in seinem Fall Toskanisch – und nicht, wie bis dahin üblich, in dem höher geachteten Latein. Damit folgte er einer Entwicklung, die andernorts, etwa in Frankreich, bereits etwas früher eingesetzt hatte. Er gilt daher als Symbolfigur für den Beginn der Literatur in italienischer Sprache und wird als solche bis heute verehrt.
Sein wohl bekanntestes Werk, die Göttliche Komödie, vollendete Dante erst kurz vor seinem Tod. Sie zählt zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur und wird bis heute immer wieder neu aufgelegt, neu übersetzt und neu gelesen.

 

Neuerwerbung im September: Atlas zur badischen Kirchengeschichte

Bildatlas zur badischen Kirchengeschichte 1800-2021, hrsg. von Udo Wennemuth

Bildatlas zur badischen Kirchengeschichte 1800-2021, hrsg. von Udo Wennemuth u.a., Ubstadt-Weiher 2021
Badische Landesbibliothek, 121 B 599

Im Juli 1821 handelte eine Synode aus Vertretern von badischen Lutheranern und Reformierten in Karlsruhe aus, wie beide Konfessionen zusammen eine unierte Kirche bilden könnten. Schließlich einigte man sich, Großherzog Ludwig von Baden erließ die Unionsurkunde. Dieses für die evangelische Kirche in Baden so wichtige Ereignis jährt sich in diesem Jahr zum 200. Mal und wird entsprechend gefeiert. Auch mehrere Bücher zu dem Thema erschienen, darunter ein Bildatlas, der die letzten 200 Jahre regionaler evangelischer Kirchengeschichte in Einzeldokumenten nachzeichnet.

Verschiedene historische Entwicklungen, kircheninterne Fragestellungen, Kirchenarchitektur, soziale Fragen, Publikationswesen, Positionierung zu politischen Entwicklungen, wichtige Persönlichkeiten: Diese Themen und viele mehr werden in dem Bildband angesprochen. Herausgegeben vom Verein für Kirchengeschichte Badens zeigt er ein breites Panorama der evangelischen Kirche in Baden in den letzten 200 Jahren.
Mehr zum Kirchenjubiläum gibt es auch in einem Beitrag im BLBlog.

Neuerwerbung im August: Die Nibelungen in Bildpostkarten

Die Postkarte ist erst seit 1870 in Gebrauch. Erfunden in Baden, wurde sie schnell zum Massenprodukt. 1913 beförderte die Deutsche Reichspost bereits 2 Milliarden Postkarten, also fast 30 Karten pro Einwohner.
Vor Kurzem hat die BLB eine Sammlung von 135 alten Bildpostkarten zum Nibelungenlied zusammengetragen. Nach seiner Wiederentdeckung im 19. Jahrhundert wurde es zum deutschen Nationalepos. Richard Wagners „Ring“, der 1876 in Bayreuth uraufgeführt wurde, machte die Geschichte massentauglich und beflügelte auch die Postkartenindustrie. Eine bunte Auswahl davon sehen Sie hier. Die bedeutendste Originalhandschrift dieses Heldengedichts aus dem 13. Jahrhundert – seit 2009 UNESCO-Welterbe – befindet sich heute in der BLB. Mehr zu ihrer Wirkung gibt es auch in einer virtuellen Ausstellung.

Fünf Bildpostkarten zu den Nibelungen.

Badische Landesbibliothek, 120 H 3007 R, 120 H 3011 R u.a.

Neuerwerbung im Juli: Pauline Viardot-García zum 200. Geburtstag

Neuerwerbung Juli 2021

Pauline Viardot-García zum 200. Geburtstag

Pauline Viardot-García, am 18. Juli 1821 in Paris als Kind der spanischen Sängerfamilie García geboren, war eine der berühmtesten Mezzosopranistinnen des 19. Jahrhunderts. Darüber hinaus wirkte sie als Komponistin, Musikschriftstellerin und Lehrerin und hatte brieflichen und persönlichen Kontakt zu vielen Künstlern, Intellektuellen und Politikern des 19. Jahrhunderts.

Von 1863 bis zum Ausbruch des deutsch-französischen Krieges 1870/1871 lebte Pauline Viardot-García mit ihrem Mann und ihren Kindern in Baden-Baden, wo sie zur Entwicklung des Städtchens zu einer internationalen Kulturstadt beitrug.

Anlässlich des 200. Geburtstags von Pauline Viardot-García hat die Badische Landesbibliothek musikalische Werke aus ihrem Bestand digitalisiert. Online stehen die Digitalisate ab dem 5. Juli 2021 unter https://digital.blb-karlsruhe.de/topic/view/6495005 zur Verfügung.

Bibliographische Informationen:

Herzensschwestern der Musik: Pauline Viardot und Clara Schumann: Briefe einer lebenslangen Freundschaft. Herausgegeben und kommentiert von Désirée Wittkowski. Lilienthal: Laaber-Verlag, 2020. Badische Landesbibliothek, 120 A 2458

Pauline Viardot singt Puschkin: 16 Lieder auf Gedichte von Puschkin: für Singstimme und Klavier, Band 1 und 2. Kassel: Furore Verlag, 2020. Badische Landesbibliothek, M 31287,1 und 2

Neuerwerbung im Juni: Bücher zum Thema "Bauen" aus dem Springer-Verlag

Bücher zum Thema "Bauen" aus dem Springer-Verlag

Bücher zum Thema "Bauen" aus dem Springer-Verlag

Die Badische Landesbibliothek wurde im Zeitraum von 1984 bis 1991 in zwei Bauabschnitten nach Plänen des Architekten Oswald Mathias Ungers errichtet, im Jahr 2016 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.

Seit 2017 finden bei laufendem Betrieb Sanierungsarbeiten statt, deren Hauptaugenmerk auf der Dach- und Fassadensanierung liegt. Fortschreitende Mängel, die über die Jahre auftraten, sollen dadurch beseitigt werden.

Dass die Badische Landesbibliothek mit ihrem Buchbestand zum Thema "Bauen" zur Ausbildung der angehenden Bauingenieure und Architekten einen Beitrag leistet, zeigen die ausgestellten Bücher aus dem Springer-Verlag mit Sitz in Heidelberg. Der Springer-Verlag, der 1842 in Berlin gegründet wurde, hat sich zu einem weltweit agierenden Unternehmen entwickelt. Er gehört zu den Verlagen, deren Medienproduktion aufgrund des Pflichtexemplargesetzes von Baden-Württemberg in der Badischen Landesbibliothek vollständig gesammelt und aufbewahrt wird.

Bibliographische Angaben:

Horst Schroeder: Lehmbau: mit Lehm ökologisch planen und bauen
3., aktualisierte Auflage. – Wiesbaden, Heidelberg: Springer Vieweg, 2019
Badische Landesbibliothek, 119 A 3867

Edwin Fecker: Baugeologie
3. Auflage. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum, 2019
Badische Landesbibliothek, 120 A 2634

Wolfgang M Willems, Alexandra Wagner, Diana Stricker: Schallschutz: Bauakustik: Grundlagen – Luftschallschutz – Trittschallschutz
2., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. – Wiesbaden, Heidelberg: Springer Vieweg, 2020
Badische Landesbibliothek, 120 A 8915

Karsten Berr, Achim Hahn: Interdisziplinäre Architektur-Wissenschaft: eine Einführung
Wiesbaden, Heidelberg: Springer VS, 2020
Badische Landesbibliothek, 121 A 1748

Uwe Altrock, Detlef Kurth, Ronald Kunze, Holger Schmidt, Gisela Schmitt (Hrsg.): Jahrbuch Stadterneuerung - Stadterneuerung in Klein- und Mittelstädten (2020)
Wiesbaden, Heidelberg: Springer VS, 2020
Badische Landesbibliothek, ZA 12869,2020

Neuerwerbung im Mai: Stephanie Grimm-Brenner und Reinhold Schneider

Stephanie Grimm-Brenner: Fünf Sonette an die Heimat von Reinhold Schneider. Handgeschriebenes Gedicht mit Aquarell.

Stephanie Grimm-Brenner: Fünf Sonette an die Heimat von Reinhold Schneider
Baden-Baden 1938
Badische Landesbibliothek, Cod. Karlsruhe 3469

Die Baden-Badener Malerin Stephanie Grimm-Brenner (1886–1977) stand als Künstlerin im Schatten ihres weitaus bekannteren Ehemanns Arthur Grimm (1883–1948). Sie hatte ihn 1913 geheiratet und drei Kinder bekommen, das Ehepaar trennte sich jedoch 1931. Stephanie stammte aus der Hoteliersfamilie Brenner und war eine Cousine des Dichters Reinhold Schneider (1903–1958), dessen Mutter ebenfalls ein Traditionshotel in Baden-Baden führte, das Hotel Messmer, das ihren Eltern gehört hatte.

Schneider arbeitete einmal auch mit Arthur Grimm zusammen („Baden-Baden in 100 Zeichnungen“, 1928); das Projekt hatte jedoch nur geringen Erfolg. 1938 schrieb Stephanie Grimm-Brenner fünf Sonette ihres Cousins ab, illustrierte sie mit Aquarellen und fasste sie zu einem kleinen Büchlein zusammen, dass sie ihrer Tochter Alix zu Weihnachten schenkte. Die Tochter hielt sich zu diesem Zeitpunkt in Paris auf. Das Bändchen gelangte vor kurzem als Geschenk in die Badische Landesbibliothek, wo es das Reinhold-Schneider-Archiv ergänzt.

Neuerwerbung im April: Musik-CDs von "Hänssler Classic"

Musik-CDs von Hänssler Classic

Musik-CDs von Hänssler Classic

Günter Hänssler, 1959 in Stuttgart geboren, arbeitete schon früh im elterlichen Hänssler-Verlag, der einen Schwerpunkt im Bereich Kirchenmusik hatte. Als Leiter und Geschäftsführer des Tonträgerbereichs im Hänssler-Verlag baute er das Label Hänssler Classic auf. Nach der Insolvenz des Stammhauses widmete er sich ab 2004 zunächst der Profil-Edition Günter Hänssler, bis er 2015 das von ihm gegründete Label Hänssler Classic zurückkaufte und seitdem zwei eigenständige Labels führt. Beide Labels erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter Klassik-Echos und Grammy-Nominierungen.

Die Musik-CDs des Labels Hänssler Classic gelangen aufgrund des Pflichtexemplargesetzes von Baden-Württemberg in die Badische Landesbibliothek. Ziel dieses Gesetzes ist es, die gesamte Medienproduktion aus Baden-Württemberg vollständig zu sammeln und aufzubewahren.

Angaben zu den Musik-CDs:

Georg Friedrich Händel: Concerti grossi op. 3 & op. 6
Iona Brown, Violine; Academy of St. Martin in the Fields
Neuhausen: Profil Medien GmbH/hänssler CLASSIC, 2020
Badische Landesbibliothek, 120 V 2173

Hungarian melody / Johannes Brahms, Franz Liszt, Franz Schubert
Sofja Gülbadamova, Klavier
Neuhausen: Profil Medien GmbH/hänssler CLASSIC, 2019
Badische Landesbibliothek, 120 V 143

Carl Philipp Emanuel Bach: Piano concertos
Michael Rische, Klavier; Berliner Barock Solisten
Neuhausen: Profil Medien GmbH/hänssler CLASSIC, 2020
Badische Landesbibliothek, 120 V 2145,6

Johann Sebastian Bach: Six partitas : BWV 825-830
Trevor Pinnock, Cembalo
Neuhausen: Profil Medien GmbH/hänssler CLASSIC, 2020
Badische Landesbibliothek, 120 V 2155

Felix Mendelssohn Bartholdy: Streichersinfonien 7, 9 & 12
Streicherakademie Bozen; Frieder Bernius, Dirigent
Neuhausen: Profil Medien GmbH/hänssler CLASSIC, 2018
Badische Landesbibliothek, 120 V 2146

Neuerwerbung im März: Frühling!

Kurzgefaster Unterricht vor den Baden-Durlachischen Bauersmann wie er die vier vornehmste Futterkraeuter … pflanzen und benutzen sol

Kurzgefaster Unterricht vor den Baden-Durlachischen Bauersmann wie er die vier vornehmste Futterkraeuter … pflanzen und benutzen sol
Karlsruhe: Macklot, 1762
Badische Landesbibliothek, 121 H 167

Die Blumenuhr (nach Carl von Linné)
Ostfildern: Thorbecke, 2021
Badische Landesbibliothek, 121 E 323

Ute Leyh: Meine Liebe zum Land
Holzgerlingen: SCM, 2021
Badische Landesbibliothek, 121 B 139

Mit der Sonne und den steigenden Temperaturen fängt es überall an zu blühen – auch in der Badischen Landesbibliothek. Hier kamen in den letzten Wochen zahlreiche neue Bücher und andere Medien rund um das Thema Blumen, Gärtnern oder Natur ganz allgemein an: Vom Gartenratgeber bis zum historischen Landwirtschaftstraktat war alles dabei. Eine kleine Auswahl haben wir hier für Sie zusammengestellt, mehr ist über den Katalog plus zu finden. 

Neuerwerbung im Februar: Geschichte des Costüms

Ausgestellt ist Albert Racinet's "Geschichte des Kostüms" mit bunten Illustrationen.

Albert Racinet: Geschichte des Kostüms, deutsche Ausgabe bearb. von Adolf Rosenberg
Berlin: Wasmuth, 1888
Badische Landesbibliothek, 120 E 2839 R

Der französische Zeichner, Maler und Lithograph Charles Auguste Albert Racinet (1825–1893) machte sich schon früh einen Namen als Illustrator von Werken, die sich mit der Geschichte der Kleidermode befassten. Sein wohl berühmtestes Werk dieser Art wurde gleichzeitig sein letztes: Le costume historique gab auf 500 Tafeln, davon 300 farbig, in sechs Bänden einen Überblick über die Mode der Welt, sowohl aktuelle als auch historische. So enthält das Werk u.a. lange Abschnitte zu antiken Kulturen. Doch wurden nicht nur Kostüme, also Kleidungsstücke gezeigt, sondern auch detailreiche Abbildungen von Accessoires usw.

Das Werk erschien 1888 in Paris, fünf Jahre vor Racinets Tod; noch im selben Jahr übersetzte der Kunsthistoriker Adolf Rosenberg (1850–1906) es ins Deutsche. Es erfreute sich großer Beliebtheit, stand es doch in einer Reihe ähnlicher Publikationen, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts populär waren. Der Ursprung dieser Popularität von Bildwerken zu Architektur, Kleidung oder Alltagswelt unterschiedlicher Kulturen lag in der wachsenden Begeisterung für (antike) Archäologie, aber auch für Völkerkunde und „exotische“ Länder und Gebräuche.  

Neuerwerbung im Januar: Tierbilder

Ausgestell ist "Viellerley wu[n]derbarlicher Thier des Erdtrichs" mit vier Abbildungen von menschlichen Chimären.

Viellerley wu[n]derbarlicher Thier des Erdtrichs, Mehrs vnd des Luffts […]
Frankfurt: Cyriacus Jacob, 1546
Badische Landesbibliothek, 120 E 2912 R

Sammlungen von Bildvorlagen für Gegenstände, die nicht jeder Künstler oder Kunsthandwerker im Detail kennen kann, gibt es schon seit Jahrhunderten. Bereits im frühen Mittelalter existierten derartige Musterbücher als Arbeitshilfe für Buchmaler, Steinmetze, Goldschmiede, Maler und Illustratoren. Später und noch bis ins 20. Jahrhundert hinein wurden auch Sammlungen mit Mustern, Ornamenten und ähnlichem für diverse Handarbeiten oder Kunsthandwerke aufgelegt, aber auch für Kalligraphie und verwandte Künste.

Ein solches Musterbuch aus dem 16. Jahrhundert, das nur in wenigen Exemplaren erhalten ist, stellt das Tierbuch dar, das der Frankfurter Drucker Cyriakus Jacob 1546 veröffentlichte. Es zeigt hochwertige Holzschnitt-Darstellungen von Tieren in oft großer Genauigkeit. So konnten auch Künstler, die manche Tiere nicht selbst oder nicht genau genug beobachten konnten, diese nach den Vorlagen des Buches wiedergeben. Immer wieder aber weichen die Darstellungen weit von der Wirklichkeit ab oder zeigen Phantasiewesen, beispielsweise Einhörner, gleichberechtigt neben realen Tieren. Jacob hatte bei seinem Tierbuch vor allem Goldschmiede und Maler im Sinn, wie er schon im Titel schrieb.

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