Reichenau

Zu sehen ist eine Ausschnitt aus dem Cod. Aug. perg. 16, Fol. 32r.  Neben kunstvollen lettern in Blau, Gold, Orange und Schwarz ist auch ein farbiger Kranich zu sehen.

Lektionar
Reichenau, 11. Jh.
Badische Landesbibliothek Karlsruhe, Cod. Aug. perg. 16, Fol. 32r

Hier geht es zu den digitalisierten Handschriften der Provenienz Reichenau.

Die Handschriften des weltberühmten Klosters auf der Reichenau bilden den größten und kulturgeschichtlich wohl bedeutendsten Bestand innerhalb der Sammlungen der Badischen Landesbibliothek.

Insgesamt 267 Pergamenthandschriften, 162 Papierhandschriften und 212 Fragmente stammen zu einem großen Teil aus der Blütezeit der Abtei, die im hohen Mittelalter neben Klöstern wie St. Gallen oder Fulda ein monastisches Zentrum mit großer Strahlkraft innerhalb von Europa war. Im Jahr 2000 wurde die Insel Reichenau zum UNESCO-Welterbe erklärt. Drei Jahre später kamen zum Welterbe zehn ausgewählte Handschriften der sog. Reichenauer Malerschule hinzu, die sich allerdings nicht in der BLB in Karlsruhe befinden.

Zu den schönsten Stücken gehört ein Homiliarium aus der Mitte des 10. Jahrhunderts. Die Handschrift enthält eine Sammlung gottesdienstlicher Predigten zum kirchlichen Jahreskreis. Sie steht als ein Meisterwerk am Anfang der Blütezeit ottonischer Buchmalerei auf der Reichenau.

Das Kloster, das seit dem späten Mittelalter immer stärker an Bedeutung verlor, wurde 1757 aufgehoben. Im Zuge der Säkularisation ging der vollständige noch erhaltene Handschriftenbestand 1805 an die Karlsruher Hofbibliothek über. Schon damals wurde der hohe kulturhistorische Wert der Sammlung erkannt: Noch auf der Reichenau hatte Martin Gerbert (1720–1793), der spätere Fürstabt der Abtei St. Blasien, sämtliche Handschriften im Jahr 1760 inventarisiert.

Bis heute besitzt dieses Signaturensystem seine Gültigkeit. Es unterteilte die Handschriften, nach ihrer Herkunft von der augia insula (Reichenau) als „Codices Augienses“ bezeichnet, in Pergament- und Papierhandschriften (Aug. perg. und Aug. pap.) und versah sie mit laufenden Nummern. In älterer Literatur wird zuweilen statt des Zusatzes „perg.“ und „pap.“ zur Unterscheidung eine römische Bezifferung für die Pergament- und eine arabische für die Papierbände verwendet.

Weiterführende Literatur

 

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