China im Kontakt mit dem Westen (1275 bis heute)

Literatur, Datenbanken und Informationsquellen

Vor 750 Jahren reiste der venezianische Kaufmann Marco Polo zusammen mit seinem Vater und Onkel von Venedig aus über die Levante bis nach China an den Hof des Mongolenherrschers Kubilai Khan im heutigen Peking. Das riesige Mongolenreich schuf erstmals eine sichere Route in den Fernen Osten zu reisen. Das löste mehrere belegte Reisen von Missionaren und Kaufleuten nach Zentralasien aus. Marco Polos später niedergeschriebene Reisebeschreibung inspirierte über Jahrhunderte hinweg Leserinnen und Leser.

Marco Polo ist somit einer der prominentesten Vertreter loser Kultur- und Handelskontakte zwischen der europäisch geprägten Welt und China in der Vormoderne. Erst in der Neuzeit nahmen diese Kontakte unter den Vorzeichen von Mission, imperialen Bestrebungen und schließlich im Gewand des europäischen Kolonialismus eine neue Dimension an. Eine europäische Militärparade in der Verbotenen Stadt in Peking oder europäische Kolonien wie das deutsche Tsingtau sind heute kaum noch Teil des europäischen kollektiven Gedächtnisses, in China jedoch nicht vergessen.

Diese Niederlagen in der imperialen Konfrontation bilden bis heute eine nicht überwundene Demütigung für die „ewige Supermacht“ China. Im 20. Jahrhundert löste sich die Systemkonkurrenz des Kalten Krieges auf und machte den chinesischen Ambitionen Platz, eine multipolare Weltordnung zu etablieren.

Im Folgenden finden Sie ausgewählte Literaturempfehlungen, Informationsquellen und weitere Recherchemöglichkeiten zur Geschichte Chinas und zu 750 Jahren Kulturkontakten. Von den ersten Reiseberichten von Händlern und Abenteurern bis hin zu den internationalen Aushandlungsprozessen der Gegenwart.

Bücher und E-Books

Hier finden Sie ausgewählte Titel im Katalog plus der Badischen Landesbibliothek, sortiert nach den unten genannten Themenbereichen:

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Fachdatenbanken und -portale

  • Im Portal CrossAsia des Fachinformationdienstes Asien kann umfassend zu Literatur und Medien zum Thema recherchiert werden.
  • Die Datenbank China: Culture and Society enthält eine umfangreiche Sammlung englischsprachiger Flugblätter, die zwischen ca. 1750 und 1929 veröffentlicht wurden. Die ca. 12.000 Exemplare in 220 Bänden stellen eine der umfangreichsten Literatursammlungen über China in der westlichen Welt dar.
  • Die Datenbank China: Trade, Politics and Culture bietet eine große Vielfalt von Originalquellen, die Chinas Interaktionen mit dem Westen im Zeitraum von 1793–1980 detailliert darstellen.
  • Die Datenbank Area studies: China and Southeast Asia untergliedert sich in die vier Sammlungen: Asian Economic History Series 1 und 2, China Inland Mission 1865–1951 sowie China Through Western Eyes und enthält Berichte von westlichen Händlern, Reisenden, Missionaren und Diplomaten aus der Mitte des 17. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts.

 

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Dr. Gerrit Heim
Fachreferent für Geschichte
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