Bestand

Die Badische Landesbibliothek besitzt mit aktuell 1.365 Exemplaren eine recht umfangreiche Inkunabelsammlung. Diese Inkunabeln haben auf unterschiedlichen Wegen in die BLB gefunden und teilen ihre Herkunft und Geschichte weitgehend mit den Handschriften. Ein kleinerer Teil der Sammlung stammt aus den Zeiten der markgräflichen, später großherzoglichen Hofbibliothek, in der diese wertvollen Drucke zusammengetragen wurden. Der weit überwiegende Teil der Inkunabeln stammt aus dem Besitz ehemaliger Klosterbibliotheken, die mit der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts in die Hofbibliothek nach Karlsruhe gelangten. Großenteils wurden deren Inkunabelbestände nicht komplett übernommen, sondern in Auswahl. Deshalb ist die Inkunabelsammlung der BLB qualitativ besonders hochwertig.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Inkunabeln ausgelagert und blieben dadurch überwiegend erhalten. Es gab allerdings auch Kriegsverluste: Vor der Auslagerung wurden 1.326 Inkunabeln gezählt, nach der Rückführung 1.130. Bei der Inkunabelsammlung handelt sich um den einzigen Teil der heutigen Druckschriftenbestände der BLB, der noch die sachlich gegliederten Vorkriegssignaturen trägt und an diesen erkennbar ist. Anders als die Handschriften waren die Inkunabeln nicht nach Provenienzen, sondern nach Fachgruppen aufgestellt.

Nach der Zerstörung der Bibliothek in der Nacht vom 2. auf den 3. September 1942 und mit dem Beginn des Wiederaufbaus wurden auch für die Inkunabelsammlung weitere Werke hinzugekauft. Diese tragen die ab 1942 eingeführten neuen Signaturen mit laufender Nummer, wie auch alle bis heute neu erworbenen Inkunabeln.

Eine gesondert aufgestellte kleinere Sammlung von Wiegendrucken stammt aus der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen und konnte 1993/1994 mit Unterstützung der Badischen Bibliotheksgesellschaft durch das Land Baden-Württemberg erworben werden. Sie umfasst insgesamt 37 Bände.

Zuletzt wurde im Mai 2014 eine Inkunabel aus den Jahren 1473–1475 erworben, ein Psalterium maius Beatae Mariae Virginis, ein äußerst seltenes und frühes Werk in exzellenter Qualität aus der Offizin von Martin Flach in Basel.

Weiterführende Literatur

  • Heinzer, Felix: Die Inkunabeln der ehemaligen Klosterbibliothek von St. Peter im Schwarzwald in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe. In: Bibliothek und Wissenschaft 18 (1984), S. 1–46.
  • Heinzer, Felix: Die Reichenauer Inkunabeln der Badischen Landesbibliothek. Ein unbekanntes Kapitel Reichenauer Bibliotheksgeschichte. In: Bibliothek und Wissenschaft 22 (1988), S. 1–127.
  • Stamm, Gerhard: Inkunabeln (2.144–2.159). In: Fabian, Bernhard: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, digitalisiert von Günter Kükenshöner, Hildesheim 2003
  • Vischer, Erwin (Hrsg.): Formschnitte des 15. Jahrhunderts in der Großherzoglichen Hof- und Landesbibliothek zu Karlsruhe, Straßburg 1912.

 

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