2011

Hoch hinaus: Turmplanungen der Gotik

Zu sehen ist ein Plakat. Den Hintergrund nimmt die Zeichnung einer gotischen Kathedrale ein. Überlagert wird das Motiv von Textinformationen zur Ausstellung.

Plakat zur Ausstellung

18. November 2011 bis 25. Februar 2012
Ausstellungseröffnung am 17. November 2011 um 19.30 Uhr

Gotische Kathedralen sollen zwar einen Vorgeschmack auf das Himmelreich geben, von sich selbst verraten sie aber wenig. Planzeichnungen, die für den Kirchenbau angefertigt wurden, sind weitaus ergiebigere Informanten. In Ulm lagert der nach Wien weltweit zweitgrößte Bestand an mittelalterlichen Architekturzeichnungen.

Kuratiert vom Institut für Baugeschichte des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) unter Leitung von Prof. Dr. Johann Josef Böker zeigt die Ausstellung „Hoch hinaus: Turmplanungen der Gotik“ die mittelalterlichen Baupläne anhand aufwändiger 3 D-Rekonstruktionen vom 17. November 2011 bis 25. Februar 2012 in der Badischen Landesbibliothek.

Seit dem mittleren 13. Jahrhundert kam es mit der Einführung der gotischen Architektur im Oberrheingebiet zu einer intensiven Bautätigkeit. Namentlich die Kommunen von Freiburg, Straßburg und Ulm traten dabei in einen Wettbewerb um den höchsten Turmbau, der die Bedeutung ihres Gemeinwesens dokumentieren sollte.

Dabei gelang es ihnen, zur Verwirklichung ihrer Turmprojekte bedeutende Baumeister anzuwerben, etwa Erwin von Steinbach, Heinrich Parler oder Matthäus Böblinger. Oft aber waren diese Turmbauten so ehrgeizig, dass sie erst im 19. Jahrhundert vollendet werden konnten.

Die konstruktive wie baukünstlerische Komplexität dieser Turmbauten verlangte zum ersten Mal in der Geschichte nach detaillierten und verbindlichen Bauplänen. Wir begegnen damit den Anfängen der europäischen Architekturzeichnung überhaupt, deren Systematik in dieser Zeit entwickelt wurde.

Anders als heute, wo ein Bauprojekt ähnlicher Dimension nach einer Unmenge von Planzeichnungen verlangt, kam man im späten Mittelalter im Prinzip mit zwei Zeichnungen aus: einem Grundriss und einem Aufriss, der die Detailausbildung ermöglichte.

Ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziertes und am Institut für Baugeschichte des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) angesiedeltes Forschungsprojekt hat sich intensiv mit der Erforschung der Gotischen Architekturzeichnung im südwestdeutschen Raum befasst. Nach jahrelanger Forschungsarbeit legen Johann Josef Böker und sein Team nun Ergebnisse vor, die von eminenter Bedeutung für die gotische Architektur- und somit für die europäische Kulturgeschichte sind. So konnte das richtungsweisende Turmbauprojekt des Ulmer Münsters in seiner Planungs- und Baugeschichte studiert und in der Ausstellung in 3 D besichtigt werden.

Die Einladung zur Ausstellungseröffnung finden Sie hier als PDF-Datei.

 

„Caro maestro!“ – Ausstellung zum 200. Geburtstag des Kapellmeisters und Komponisten Vinzenz Lachner

Zu sehen ist ein Kollage aus Architekturen, Noten und einem Portrait Vinzenz Lachners. Ergänzt werden die Bildmotive durch Textinformationen zur Ausstellung.

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20. Juli 2011 bis 15. Oktober 2011
Ausstellungseröffnung am 19. Juli 2011 um 19.30 Uhr

Die Jubiläumsausstellung „Caro maestro!“ der Badischen Landesbibliothek ist eine Hommage an einen heute weitgehend vergessenen, allenfalls noch zu Unrecht als Wagnerfeind in Erinnerung gebliebenen Künstler, der zu Lebzeiten zu den führenden Männerchorkomponisten in Deutschland gehörte und dessen Chorwerke und klavierbegleiteten Sololieder im zeitgenössischen Repertoire des 19. Jahrhunderts weit verbreitet waren: Vinzenz Lachner (1811–1893).

Überregionale Anerkennung erfuhr „der Meister mit dem Zauberstab“ – so das schwärmerische Urteil der Zeitgenossen – als gern gesehener und gefeierter Festdirigent großer Musik- und Sängerfeste. In seiner 37-jährigen Kapellmeistertätigkeit am Mannheimer Nationaltheater erwarb sich Lachner große Verdienste um das dortige Musikleben, in dem er sich verantwortungsbewusst und aufgeschlossen mit den musikalischen Strömungen seiner Zeit auseinandersetzte.

Lachner gehörte zu der Generation der Kapellmeister, die ihr Handwerk von der Pike auf gelernt hatten. Er beherrschte die wichtigsten Orchesterinstrumente, spielte ausgezeichnet Klavier und hatte darüber hinaus in Wien, während der Kapellmeisterzeit am Kärntnertor-Theater, Gesangsunterricht genommen.

Getreu seiner Devise pflegte er in seiner Eigenschaft als musikalischer Leiter eines traditionsreichen Hauses das Alte und prüfte alles Neue, wobei die Beschäftigung mit den Musikdramen Richard Wagners von geradezu existenzieller Bedeutung für ihn sein sollte. Die Kontroverse mit dem Bayreuther Meister und dessen Anhängern prägten Lachners letzte Kapellmeisterjahre in Mannheim.

Zum Aufgabenbereich eines musikalischen Leiters gehörte selbstverständlich auch die Ausbildung junger Talente. Lachner nahm sich der ihm anvertrauten jungen Musiker mit größter Gewissenhaftigkeit an. Zu seinem Schülerkreis gehörten u.a. Julie Schumann, Jean Becker, Max Bruch, Robert Kahn, Ferdinand Langer und Hermann Levi. Berühmte Zeitgenossen, wie etwa Clara Schumann und Johannes Brahms, schätzten ihn darüber hinaus als brillanten Analytiker und umfassend gebildeten Musiker. 

Die wichtigsten Stationen dieser bewegten und bewegenden Künstlerbiographie mit Hilfe von überwiegend originalen Dokumenten darzustellen, ist das Anliegen dieser Ausstellung. Dazu werden nicht nur Raritäten des wertvollen Teilnachlasses des Musikers aus dem Bestand der Landesbibliothek größtenteils erstmals gezeigt, auch Leihgaben und Reproduktionen aus Baden-Baden, Frankfurt, Hamburg, Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim, München, Rain am Lech und Schwetzingen laden zu dieser musikalischen Zeitreise in das 19. Jahrhundert ein. Die großen Themen der Musikwelt fanden hier im Kleinen ihren Niederschlag. Somit darf die Ausstellung auch als ein beredtes Zeitdokument einer vergangenen musikalischen Epoche gelten.

Die Einladung zur Ausstellungseröffnung finden Sie hier als PDF-Datei.

 

Reger total – Eine Ausstellung des Max-Reger-Instituts

Zu sehen ist eine Kollage aus Fotos rund um Max Reger. Weiterhin ist auch ein gemaltes Portrait Regers zu sehen. Ergänzt werden die Bildmotive durch Textinformationen zur Ausstellung.

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8. Juni 2011 bis 28. Juli 2011 (im Foyer)

Einem der bedeutendsten Komponisten der vorletzten Jahrhundertwende widmet sich eine Ausstellung im Foyer der Badischen Landesbibliothek: Max Reger (1873–1916). Das Max-Reger-Institut stellt in der Ausstellung „Reger total“ die neuen Erkenntnisse aus dem in diesem Jahr herausgegebenen Reger-Werkverzeichnis in den Mittelpunkt.

Im Januar 2011 konnte das mehr als 1.700 Seiten umfassende Werkverzeichnis der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Das Verzeichnis wurde von 2001 bis 2008 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. Die Fachwelt attestiert, dass es der Reger-Forschung zahlreiche neue Perspektiven eröffnet und gleichzeitig auch im Genre der Komponisten-Werkverzeichnisse neue Maßstäbe setzt.

Bereits 2008 begann als Projekt der Akademie der Wissenschaft und der Literatur Mainz die technisch äußerst innovative und von der Presse als epochal bezeichnete Reger-Werkausgabe. In dieser werden zum ersten Mal gedruckte Notenedition und digitale mediale Aufbereitung konsequent miteinander verknüpft.

Entsprechend liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf den neuen Erkenntnissen, die mit der Veröffentlichung des Reger-Werkverzeichnisses nun zur Verfügung stehen – von detaillierten Informationen zu Notenhandschriften, Drucken, Eigen- und Fremdbearbeitungen über die von Reger vertonten Textvorlagen und -dichter bis hin zu den Widmungsträgern der Kompositionen. Dabei werden auch neueste Erwerbungen des Max-Reger-Instituts präsentiert.

Das Max-Reger-Institut, musikwissenschaftliches Forschungsinstitut mit umfangreichem Archiv, wurde 1947 von Elsa Reger, der Witwe des Komponisten, gegründet und widmet sich der intensiven Erforschung des Werkes Regers. Es richtet seit 2005 gemeinsam mit der Hochschule für Musik den Europäischen Kammermusikwettbewerb Karlsruhe aus.

Die Notenhandschriften Max Regers aus dem Besitz des Max-Reger-Instituts werden seit 1995 in der Badischen Landesbibliothek aufbewahrt.

 

HeRRReinspaziert! Die bunte Welt der Sammlungen in der BLB

Das Plakat zeigt eine Zirkusszene mit Artisten und Pferden. Eine Artistin steht auf dem Rücken eines braunen Pferdes, ein weiterer Artist schwingt sich gerade auf ein weißes Pferd. Im Hintergrund steht der Zirkusdirektor, oder ein Dompteur. Der Manegenvorhang im Hintergrund ist ist leicht zur Seite gezogen und ein Clown linst in die Manege.

Plakat zur Ausstellung

30. März 2011 bis 25. Juni 2011
Ausstellungseröffnung am 29. März 2011 um 19.30 Uhr

Im Zirkus locken Menschen, Tiere, Sensationen. Wir möchten Ihnen zeigen, dass sich auch unter dem Zelt der Sammlungen in der Badischen Landesbibliothek Geheimnisvolles, Attraktives, Wissenswertes, Kurioses und vieles andere mehr verbirgt. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch die Sammlungsbestände. Sie können viel entdecken, was Sie noch nie gesehen haben.

Am Beginn der Ausstellung steht eine mittelalterliche Prachthandschrift, das „Speyerer Evangelistar“. Die Handschrift war in der Ausstellung erstmals digital Blatt für Blatt komplett für jedermann einsehbar. In jüngster Zeit konnte der Codex in Ausstellungen nur geschlossen gezeigt werden, da die Verbindung zwischen Buchblock und vorderem Deckel sonst hätte beschädigt werden können. So können Sie die herrliche Buchmalerei des häufig – wie mit sieben Siegeln – geschlossenen Buches auf sich wirken lassen.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Erstdruck der Lutherbibel in niederdeutscher Sprache. Hier beginnt die Reihe von Einzelstücken und größeren Themensammlungen, die der Badischen Landesbibliothek in letzter Zeit großzügig übergeben wurden. Es sind hier zu nennen die Sammlung Gutzschebauch mit illustrierten Don Quijote-Ausgaben, die Produktion des Verlages von Herbert Stuffer, die Sammlung Lütze VII zum Nibelungenstoff oder die Sammlung über den Buchillustrator Wilhelm M. Busch und vieles andere mehr. Willhelm M. Busch hat den Zirkus geliebt, in vielen Illustrationen ist es ihm gelungen, ein buntes Universum zu zeigen, das den Menschen im Künstler sieht. So ergab sich der an den Zirkus anknüpfende Titel der Ausstellung. Wilhelm M. Busch schrieb in seinem Buch „Geliebter Zirkus“:

„Der Clown sitzt während der Pause in der Sonne auf dem Sattelplatz, das Publikum zieht vorbei zur Tierschau. Ein kleiner Junge, an der Hand des Vaters, sieht den buntbemalten Mann und fängt schrecklich an zu schreien. Der Clown springt auf, wirft die Arme gen Himmel und ruft ganz verzweifelt: ‚Mein Gott – bin ich denn der schwarze Mann?!‘“
 
Das Bunte kann schwarz sein und umgekehrt. Im Bunten stecken auch Grautöne. Das zeigen einige ausgewählte Exponate aus den Nachlässen von Max Laeuger und Reinhold Schneider mit Zugaben von Maria van Look und Harald von Königswald.

In diesem Querschnitt haben wir natürlich auch die Musik mit Notendrucken aus der Provenienz Donaueschingen nicht vergessen. Und zum Schluss erwartete Sie ein besonderer Höhepunkt: die Molukken!

Die Einladung zur Ausstellungseröffnung finden Sie hier als PDF-Datei.

 

Joseph Victor von Scheffel – Zum 125. Todestag des Karlsruher Erfolgsschriftstellers

Zu sehen ist eine Fotocollage rund um Scheffel. Unter anderem Straßenschilder, eine Eiche mit einem Schild Scheffeleiche, Architekturen und eine mit Trompete. Ergänzt werden die Bildmotive durch Textinformationen zur Ausstellung.

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9. April 2011 bis 28. Mai 2011 (im Foyer)
Ausstellungseröffnung am 8. April 2011 um 17.30 Uhr

Seine Bücher erreichten einst mehrere hundert Auflagen: Der in Karlsruhe geborene und gestorbene Joseph Victor von Scheffel (1826–1886) war in der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der beliebtesten deutschen Dichter. Anlässlich seines 125. Todestages am 9. April 2011 widmet ihm die Badische Landesbibliothek im Foyer eine kleine Ausstellung, die Stationen seines Lebenswegs, Ausschnitte aus seinem Werk und Beispiele für seine Popularität zeigt.

Vor 125 Jahren fand in Karlsruhe ein Begräbnis statt, das einer „Nationalfeier“ glich, wie Augenzeugen berichteten. Tausende Besucher säumten die Straßen, als ein sechsspänniger Leichenwagen den Sarg des Erfolgsschriftstellers Scheffel zum Hauptfriedhof seiner Geburtsstadt zog. An den einst so prominenten Scheffel erinnert heute noch der Scheffel-Preis, der jedes Jahr an über 620 Gymnasien für die beste Abiturleistung im Fach Deutsch vergeben wird. 

Unter der Überschrift „Frohnatur und Melancholiker“ erinnert die Ausstellung an einen zerrissenen, letztlich unglücklichen Künstler, der nach seiner Beteiligung an der badischen Revolution 1848/49, Tätigkeiten im Justiz- und Bibliotheksdienst und einer abgebrochenen Ausbildung als Landschaftsmaler schließlich zu einem Schriftsteller von bis dahin nicht dagewesener Volkstümlichkeit aufstieg. Sein historischer Roman Ekkehard erschien in hunderten von Auflagen und trug mit seinem Geschichtsromantizismus maßgeblich zur Identitätsfindung des deutschen Bildungsbürgertums bei.

Neben Fotos und Dokumenten zu Scheffels Leben zeigt die Ausstellung das literarische Hauptwerk des Dichters in historischen Ausgaben aus den Sammlungen der Badischen Landesbibliothek, ergänzt durch Leihgaben aus dem Scheffel-Archiv und dem Stadtarchiv. Blickfang ist eine große Abbildung der Trompeteruhr aus dem Uhrenmuseum Furtwangen. Dass Scheffels Texte bildende Künstler bis in die Gegenwart inspiriert haben, beweisen eine von Johannes Grützke illustrierte „Ekkehard“-Ausgabe sowie zehn frivole Illustrationen zu Scherz-Gedichten Scheffels von dem vor wenigen Wochen 80 Jahre alt gewordenen Kinderbuchautor Janosch.

Die Ausstellung wurde nach Vorarbeiten von Studierenden eines bibliothekswissenschaftlichen Kurses am KIT unter Leitung von stud. phil. Viola Heise, Dr. Wolfgang Menzel (Lehrbeauftragter an der PH Karlsruhe und am KIT) und Dr. Ludger Syré (Badische Landesbibliothek) zusammengestellt.

 

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