Max Reger und sein Interpret Karl Straube

Eine Künstlerfreundschaft zwischen Inspiration und Einflussnahme

Zu sehen ist ein handschriftlich annotiertes Notenblatt.

Max Reger, Phantasie über den Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ op. 52 Nr. 2 für Orgel. Manuskript für Karl Straube mit Widmungs- und Schenkungsvermerk, S. 1. Max-Reger-Institut, Mus. Ms. 011

Sie wären 2023 gemeinsam 300 Jahre alt geworden: der Komponist Max Reger (1873–1916) und der virtuose Organist Karl Straube (1873–1950), zwei bedeutende Musikerpersönlichkeiten, die einander wechselseitig förderten. Anfangs unterstützte der schon arrivierte Organist den um Anerkennung kämpfenden Komponisten. Er gab ihm Selbstvertrauen und spornte ihn zu monumentalen Orgelwerken an, die die Grenzen des Instruments ausloteten und den Orgelbau vor neue Aufgaben stellten, in ihrer herausfordernden Kühnheit zugleich auch den Interpreten die Möglichkeit gaben, ihr Können zu demonstrieren. Der Name Regers als enfant terrible der deutschen Musik war bald in aller Munde.

Aus dem künstlerischen Austausch entwickelte sich eine vertrauensvolle Freundschaft. Reger schätzte Straubes Rat und gewährte ihm, auch als er längst ein berühmter Komponist war, Einblick in Werke, die noch im Entstehen begriffen waren; auch fungierte Straube als Textberater. Straubes Einsatz für Reger als Thomasorganist und Professor am Leipziger Konservatorium prägte nicht zuletzt die Sicht mehrerer Organistengenerationen auf Reger.

Die Ausstellung des Max-Reger-Instituts thematisiert diese über das Orgelwerk hinausreichende, das gesamte Schaffen Regers betreffende Beziehung und zeigt eine Fülle kalligraphisch schöner, deutlich lesbarer Autographen, deren Mehrfarbigkeit den Impetus des Schreibens und Komponierens widerspiegelt.

Launige Einträge zeugen von schwungvoller Zusammenarbeit, die jedoch auch ernste Konsequenzen von Kürzungen in weit fortgeschrittenen Werken bis hin zum Abbruch einer Komposition haben konnten.

Die Autographensammlung des Max-Reger-Instituts umfasst rund ein Drittel aller Musikhandschriften des Komponisten und wird in der Badischen Landesbibliothek aufbewahrt.

Max Reger und Karl Straube beim Studium einer Partitur, 1905. Zeitgenössisch retuschierter Ausschnitt aus einer Fotografie.

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