Deutsche Digitale Bibliothek #relaunched und der Beitrag der Badischen Landesbibliothek

Gerrit Heim 8.5.2023 18.10 Uhr

DOI: https://doi.org/10.58019/8s62-6a60

Die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) ist ein Kooperationsprojekt, das die Bestände und Sammlungen zahlreicher teilnehmender Kultureinrichtungen unter einem virtuellen Dach vereint: Sie ermöglicht damit die kostenfreie Recherche im digitalisierten kulturellen und wissenschaftlichen Erbe Deutschlands für alle Nutzerinnen und Nutzer. Wer nach Fotografien, historischen Zeitungsausgaben, Manuskripten, alten Büchern, Gemälden, Musiknoten, Filmen, Skulpturen, Akten etc. sucht, wird hier online fündig.

Das Bild zeigt einen Screenshot der Deutschen Digitalen Bibliothek.

Startseite der Deutschen Digitalen Bibliothek. – zur Webseite

Um ihre Dienste anbieten zu können, ist die DDB auf die digitalisierenden Einrichtungen, die sogenannten Datengeber, angewiesen. Die Badische Landesbibliothek mit ihrer leistungsfähigen Digitalisierungswerkstatt stellt seit vielen Jahren ihre Digitalisate über die DDB zur Verfügung und war mit ihrem umfangreichen digitalisierten Zeitungsbestand auch direkt beim Start des Deutschen Zeitungsportals der DDB beteiligt.

Startseite des Deutschen Zeitschriftenportals der Deutschen Digitalen Bibliothek. – zur Webseite

Hintergrund

Der Aufbau einer Deutschen Digitalen Bibliothek wurde 2009 als deutscher Beitrag zum europäischen Kulturerbeportal Europeana beschlossen. Finanziert wurde die Initiative aus Mitteln des Konjunkturpakets II, seit 2011 tragen Bund und Länder die Kosten gemeinsam. Langfristig gesehen sollen bis zu 30.000 Einrichtungen – von den großen Staats- und Landesbibliotheken, Museen, Denkmalpflege- und Forschungsinstitutionen über Archive bis hin zu kleineren Kultureinrichtungen – Datenlieferanten der DDB werden. Der technische Betrieb der virtuellen Bibliothek wird vom FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur sichergestellt. Damit treffen zwei bedeutende Infrastrukturanbieter für die Wissenschaft aus Baden, das FIZ Karlsruhe und die Badische Landesbibliothek, im virtuellen Raum aufeinander.

Das Ziel der DDB ist es, die digitalen Bestände der einzelnen Kultureinrichtungen unter einem einheitlichen Recherchezugang für die Nutzerinnen und Nutzer zu bündeln. Diese können direkt in der DDB, in drei spartenspezifischen oder in zwei themenspezifischen Portalen nach den gewünschten Inhalten suchen und bekommen die Ergebnisse auch im Rahmen der DDB präsentiert. Eine aufwändige Recherche, welche Bibliothek oder welches Archiv die gewünschte Handschrift oder Zeitung digitalisiert hat, und die Auseinandersetzung mit den verschiedenen digitalen Plattformen entfällt.

Seit ihrer Gründung wurde die DDB mehrfach um- und ausgebaut. 2014 kam das Archivportal-D hinzu, das speziell digitales Archivgut und Informationen zu Archiven im gesamten Bundesgebiet zur Verfügung stellt. Seit 2020 kann spezifisch nach Informationen zur „Weimarer Republik“ gesucht werden; 2021 starteten das Deutsche Zeitungsportal, für das die Badische Landesbibliothek als eine von neun Bibliotheken zu den ersten Datenlieferanten gehörte, und das Portal „Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“. Ein Jahr später kam noch das Themenportal „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts“ hinzu.

Bestände der Badischen Landesbibliothek in der DDB

Alle von der Badischen Landesbibliothek über die DDB bereitgestellten Digitalisate lassen sich dort neben solchen anderer Datengeber wie beispielsweise der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden oder der Bayerischen Staatsbibliothek München auffinden. Im Sinne einer möglichst effizienten Datenhaltung liefert die Badische Landesbibliothek nicht die eigentlichen Bilder an die DDB, sondern die Metadaten. Die Nutzerinnen und Nutzer können in der DDB recherchieren, Dokumente suchen, aufrufen und herunterladen. Im Hintergrund arbeitet die Badische Landesbibliothek als Datenlieferant und stellt die gewünschten Bilder, Volltexte, beschreibenden Metadaten, PDF-Downloadoptionen und vieles mehr zur Verfügung.

Dieses abstrakte Verfahren lässt sich am besten anhand eines Beispiels veranschaulichen. In den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek befindet sich beispielsweise der Atlas Minor, ein Werk des berühmten Geografen und Kartografen Gerhard Mercator von 1610, der schon zu Lebzeiten für seine Leistungen bewundert wurde.

Übersichtsseite zum Atlas Minor von Gerhard Mercator in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek. – zum Atlas Minor

Dieses Digitalisat ist auch in der DDB recherchierbar:

Der Atlas Minor in der Deutschen Digitalen Bibliothek. – zum Atlas Minor in der DDB

Aber nicht nur das: Die Digitalisate können auch in der DDB eingesehen, recherchiert und heruntergeladen werden.

Übersichtsseite zum Atlas Minor in der Deutschen Digitalen Bibliothek. – zum Atlas Minor in der DDB

Gleiches gilt für das Deutsche Zeitungsportal. Die seit 2013 mit viel Aufwand digitalisierten regional bedeutsamen Zeitungsbestände der Badischen Landesbibliothek können direkt unter der Oberfläche des Zeitungsportals recherchiert und ausgewertet werden.

Das Karlsruher Tagblatt im Deutschen Zeitungsportal der Deutschen Digitalen Bibliothek. – zum Karlsruher Tagblatt

Für die Nutzerinnen und Nutzer macht es keinen Unterschied, ob sie das Karlsruher Tagblatt vom 6.12.1904 über das Deutsche Zeitungsportal oder über den Datenlieferanten, also die Badische Landesbibliothek, aufrufen.

Das Karlsruher Tagblatt in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek. – zum Karlsruher Tagblatt

Am 8. Mai 2023 wird die DDB-Webseite nach über zehn Jahren stetigen Wachstums einem großen Relaunch unterzogen. Die Präsentation des neuen Portals zum deutschen digitalen Kulturerbe wird in einem großen Festakt gefeiert. Wir gratulieren ganz herzlich, grüßen aus dem Südwesten nach Berlin und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!

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