Herzlich Willkommen im BLBlog!

Hier finden Sie verschiedene Beiträge aus unseren breit gefächerten Aufgaben- und Tätigkeitsfeldern: Interessantes, Wissenswertes, Kurioses und sicherlich die ein oder andere Überraschung aus dem Alltag der Badischen Landesbibliothek. Auch Themen, von denen die BLB als Institution betroffen ist, werden aufgegriffen, kommuniziert und kommentiert.

Recherchieren und arbeiten Sie zu Beständen der Badischen Landesbibliothek? Haben Sie einen interessanten Artikel, den Sie uns vorschlagen möchten? Wir freuen uns über Ihre Nachrichten, Anmerkungen und Fragen zu den Blogbeiträgen.
Kontakt: Dr. Michael Fischer

ISSN 2751-9031

 

Inspiration durch Sammelbilder (Text IV)

Ausstellungsplakat zu „Wissen in Bildern – die bunte Welt der Sammelalben“. Abgebildet im Monogon ist ein Detail einer Sammelbilder-Graphik. Zwei Frauen und ein Mann nehmen im Grünen ein Picknick zu sich.

Die Mitglieder der Schreibgruppe KITeratur haben sich für ihre hier veröffentlichten Texte von den in Ausstellung Wissen in Bildern – Die bunte Welt der Sammelalben ausgestellten Sammelalben inspirieren lassen.

Pia Gawlik-Rau, 27.8.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/RG7J-KS76

Bereits im Februar – noch vor der Eröffnung der Ausstellung Wissen in Bildern – Die bunte Welt der Sammelalben – hatten die Teilnehmenden des Schreibworkshops „Bild zu Text“ der Kreativschreibgruppe KITeratur die Gelegenheit, in einer Auswahl historischer Sammelalben aus der Ausstellung zu stöbern. Unter der Leitung von Werbetexter und Autor Julius Link entstanden dabei fünf literarische Texte, die sich auf ganz eigene Weise von den vielfältigen Bildwelten inspirieren ließen. Diese Texte veröffentlichen wir nun nach und nach im BLBlog.

Im September präsentieren wir den Beitrag von Pia Gawlik-Rau. Ihre literarische Auseinandersetzung geht zurück auf ein Foto mit dem Titel Günther Lyhs beim Abgang vom Reck zu finden im Sammelalbum Olympischer Sport von Erich Oberrascher.

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Griffelglossen

Detailansicht einer Griffelglosse.

Auf dem Digitalisat des Handschriftenfragments Karlsruhe, Badische Landesbibliothek Cod. Aug. Fr. 14, fol. 2v, sind zwischen den Textspalten zwar Einritzungen zu erkennen, aber lesen kann man sie nicht.

Andreas Nievergelt, 11.8.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/WAFY-J031

Griffelglossen sind gut versteckt. Nicht, dass sie unsichtbar wären, aber sie sind höchst unscheinbar. Sie gleichen einem Knitter im Pergament und können vor den Augen des Betrachters blitzschnell auftauchen und wie ein flüchtiger Schatten ebenso rasch wieder verschwinden. Es ist daher kein Wunder, dass sie in großer Anzahl lange übersehen wurden und bis heute viele von ihnen noch gar nicht entdeckt sind. Betrachten wir ein Beispiel: Auf der Abbildung 1 ist über dem Textwort culicem („Mücke“) eine schwache Einritzung zu sehen. Schaut man genauer hin, erkennt man, dass hier tatsächlich ein Wort steht: muccun, das althochdeutsche Wort für „Mücke“. Hätten Sie es beim Lesen des Textes bemerkt?

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Inspiration durch Sammelbilder (Text III)

Ausstellungsplakat zu „Wissen in Bildern – die bunte Welt der Sammelalben“. Abgebildet im Monogon ist ein Detail einer Sammelbilder-Graphik. Zwei Frauen und ein Mann nehmen im Grünen ein Picknick zu sich.

Die Mitglieder der Schreibgruppe KITeratur haben sich für ihre hier veröffentlichten Texte von den in Ausstellung Wissen in Bildern – Die bunte Welt der Sammelalben ausgestellten Sammelalben inspirieren lassen.

Julius Link, 4.8.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/7ANW-N944

Bereits im Februar – noch vor der Eröffnung der Ausstellung Wissen in Bildern – Die bunte Welt der Sammelalben – hatten die Teilnehmenden des Schreibworkshops „Bild zu Text“ der Kreativschreibgruppe KITeratur die Gelegenheit, in einer Auswahl historischer Sammelalben aus der Ausstellung zu stöbern. Unter der Leitung von Werbetexter und Autor Julius Link entstanden dabei fünf literarische Texte, die sich auf ganz eigene Weise von den vielfältigen Bildwelten inspirieren ließen. Diese Texte veröffentlichen wir nun nach und nach im BLBlog.

Im August präsentieren wir den Beitrag von Julius Link. Seine literarische Auseinandersetzung geht zurück auf ein Foto mit dem Titel Tüpfelkuskus zu finden im Sammelalbum Album für Chlorodant-Sammelbilder, Ausgabe II: Außereuropäische Säugetiere, Serie 2: Malaiische und papuanische Säugetiere.

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100 Jahre „Mein Kampf“

Buchrücken einer historischen Ausgabe von „Mein Kampf“ mit dunkelblauem Ledereinband und goldener Schrift für Titel und Autor.

‚Volksausgabe‘ von Mein Kampf, in der Teil I und Teil II zu einem niedrigeren Preis verkauft werden konnten. Hier eine Auflage von 1939. Quelle: BLB

Michael Fischer, 30.7.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/FP6B-GY06

Vor 100 Jahren, genau: am 18. Juli 1925, veröffentlichte der in München ansässige Franz-Eher-Verlag den ersten Band von Adolf Hitlers Hetzschrift Mein Kampf. Diesen Teil seines zweibändigen Werkes hatte Hitler während seiner Festungshaft in Landsberg verfasst. Der zweite Teil erschien am 11. Dezember 1926. In Mein Kampf legte Hitler seine politischen Überzeugungen und seine Weltanschauung dar. Das Werk wurde später zu einem zentralen Bestandteil der nationalsozialistischen Propaganda und spielte eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung der nationalsozialistischen Ideologie. Zentral war in Mein Kampf der Antisemitismus, der die Juden als wesensböse Bedrohung für das „deutsche Volk“ imaginierte und damit die Grundlagen für die spätere NS-Vernichtungspolitik legte. In diesem Beitrag soll es um die kommerzielle Verbreitung des Werkes anhand einiger ausgewählter Schlaglichter gehen.

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Karl von Rotteck (Teil II)

Zu sehen ist ein schwarz-weißes Porträt von Karl von Rotteck im Halbprofil.

Bild aus: Albert Kuntzemüller: Die badischen Eisenbahnen 1840-1940, Freiburg i. Br./Heidelberg 1940, Quelle: Public Domain.

Gerrit Heim, 25.7.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/YRJ9-MS81

Teil I des Artikels zu Karl Rotteck beschäftigte sich mit seiner Rolle für den badischen Frühliberalismus.

Nach einer Legislaturperiode endete Rottecks parlamentarische Karriere zunächst. Die Universität entsandte für die folgende Periode einen anderen Vertreter, sodass Rotteck in die Lehrtätigkeit zurückkehren musste. Hier gelang es ihm nicht, an frühere Erfolge anzuknüpfen. Ähnlich wie bei seiner Lehrtätigkeit in Geschichte wollte er ein großes Studienhandbuch veröffentlichen. Dieses juristische Pendant fand jedoch kaum Leser und wurde von der Fachwelt als wenig originell und teils rückständig wahrgenommen. Rasch unternommene Versuche, in die Politik zurückzukehren, scheiterten, da das Freiburger Wahlmännergremium ihm im Jahr 1825 die Aufstellung als Kandidat für die zweite Kammer versagte. Dies war jedoch nur ein vorübergehender Rückschlag. Schon kurze Zeit später war Europa in Aufruhr. In Frankreich wurde der regierende König 1830 einmal mehr gestürzt, in Polen revoltierte das Volk gegen die Zarenherrschaft, und in Baden verzichtete der neue Großherzog vor diesem Hintergrund auf eine Beeinflussung der Wahlen. Rotteck wollte jedoch kein Risiko eingehen und trat daher gleichzeitig in fünf Wahlbezirken an. In Kenzingen/Endingen erhielt er alle Stimmen und zog für diesen Wahlkreis in die Zweite Kammer ein, die ihn sofort zum Vizepräsidenten ernannte.

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Karl von Rotteck (Teil I)

Zu sehen ist ein schwarz-weißes Porträt von Karl von Rotteck im Halbprofil.

Bild aus: Albert Kuntzemüller: Die badischen Eisenbahnen 1840-1940, Freiburg i. Br./Heidelberg 1940, Quelle: Public Domain.

Gerrit Heim, 18.7.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/90DR-P965

Am 18. Juli 1775 erblickte in Freiburg im Breisgau Karl Wenzeslaus Rodeckher das Licht der Welt. Geboren am Vorabend der französischen Revolution wurde dieser, der heute als Karl von Rotteck bekannt ist, einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Frühliberalismus, Staatsrechtler sowie eine prägende Figur für das junge Großherzogtum Baden, das zum Zeitpunkt seiner Geburt noch nicht einmal existierte. 

War er zeitlebens eher als Autor und Herausgeber in Erscheinung getreten, befasst sich bereits wenige Jahre nach seinem Tod die Forschung mit ihm und seinem Werk. Den Anfang unternahmen hier die Badischen Bibliographien. Entsprechend listet die Landesbibliographie Baden-Württemberg heute eine Vielzahl an Titeln zu Karl von Rotteck.

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Kriegsende 1945 (Teil III)

Zu sehen ist ein Foto der vollen Anklagebank des Nürnberger Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof im November 1945.

Das Kriegsende 1945 hatte viele Gesichter – hier zu sehen die Anklagebank des Nürnberger Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof, November 1945, Quelle: United States Holocaust Memorial Museum, © Public Domain.

Michael Fischer, 7.7.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/AVJD-N984

Ludwig Zind war ein Gymnasiallehrer in Offenburg und sorgte Ende der 1950er Jahre für einen international beachteten antisemitischen Skandal. Der „Fall Zind“ schlug solche Wellen, dass er Regisseur Wolfgang Staudte sogar zu seinem berühmten Satirefilm Rosen für den Staatsanwalt (1959) inspirierte. Im Zentrum der Handlung steht darin ein Staatsanwalt, der schon während der NS-Diktatur als Jurist tätig gewesen war und dem „Dritten Reich“ immer noch hinterhertrauert. Dieser ermöglicht einem wegen antisemitischer Beleidigung Verurteilten, einem Lehrer mit dem Namen Zirngiebel, die Flucht ins Ausland und verhindert damit die Vollstreckung des Urteils. Die titelgebenden Rosen werden dem Staatsanwalt von der Frau Zirngiebels geschickt und sind das geheime Zeichen für die geglückte Flucht des Verurteilten.

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Inspiration durch Sammelbilder (Text II)

Ausstellungsplakat zu „Wissen in Bildern – die bunte Welt der Sammelalben“. Abgebildet im Monogon ist ein Detail einer Sammelbilder-Graphik. Zwei Frauen und ein Mann nehmen im Grünen ein Picknick zu sich.

Die Mitglieder der Schreibgruppe KITeratur haben sich für ihre hier veröffentlichten Texte von den in Ausstellung Wissen in Bildern – Die bunte Welt der Sammelalben ausgestellten Sammelalben inspirieren lassen.

Pia Gawlik-Rau, 30.6.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/3QVN-FT23

Bereits im Februar – noch vor der Eröffnung der Ausstellung Wissen in Bildern – Die bunte Welt der Sammelalben – hatten die Teilnehmenden des Schreibworkshops „Bild zu Text“ der Kreativschreibgruppe KITeratur die Gelegenheit, in einer Auswahl historischer Sammelalben aus der Ausstellung zu stöbern. Unter der Leitung von Werbetexter und Autor Julius Link entstanden dabei fünf literarische Texte, die sich auf ganz eigene Weise von den vielfältigen Bildwelten inspirieren ließen. Diese Texte veröffentlichen wir nun nach und nach im BLBlog.

Im Juni präsentieren wir den Beitrag von Pia Gawlik-Rau. Ihre literarische Auseinandersetzung geht zurück auf ein Foto mit dem Titel Zweier mit Steuermann, zu finden im Sammelalbum Olympischer Sport von Erich Oberrascher.

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Augusta Bender (Teil II)

Zu sehen ist eine schwarz-weiße Porträtfotografie von Augusta Bender im Alter von 24 Jahren.

Augusta Bender im Alter von 24 Jahren. Aus: Bender, Augusta: Auf der Schattenseite des Lebens II (1914), Frontispiz. Quelle: BLB.

Elena Henn, 23.6.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/0WK5-A693

Bereits im ersten Teil zu Augusta Bender wurden ihre Tierschutzbestrebungen erwähnt. Diese verdienen eine genauere Betrachtung, denn Benders wohl bemerkenswertester Roman ist Die Macht des Mitleids (1910). Schon als Kind bevorzugte Bender, die schon früh eine Außenseiterin war, Tiere vor Kindern als Spielgefährten, und aß aufgrund eines für sie traumatischen Schlachterlebnisses in ihrer Kindheit kein Fleisch mehr. Dies schildert sie zum Beispiel in ihrem stark autobiographisch gefärbten Roman Der Kampf ums höhere Dasein (1907).

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Alfred Momberts Asche

Arthur Zweinigers Alfred-Mombert-Büste.

Arthur Zweinigers Alfred-Mombert-Büste. Quelle: privat.

Ralf Gnosa, 16.6.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/NY19-P048

Nach den letzten Lebensjahren Alfred Momberts, deren Verlauf die Dimension des Tragischen erreicht, mutet sein Nachleben, das heißt hier streng genommen: sein Nachtod, nämlich das Geschick seiner Asche, wie das fällige Satyrspiel nach der Tragödie an. Schlüsse daraus zu ziehen, dass die einschlägig interessante Korrespondenz (hier und hier) an einem 11. November katalogisiert worden ist, schiene aber wohl übertrieben.

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